(v.l.): Jens Koch (Geschäftsführer Diakonie Ruhr), Schulleiterin Marion Hohmann und Jens Fritsch (Geschäftsführer Diakonie Ruhr Pflege) freuen sich über die Eröffnung der neuen Pflegeschule am Tor 5.
„Wir kommen zu den Schülerinnen und Schülern“
Neue Pflegeschule am Tor 5 erweitert Ausbildungsangebot der Diakonie Ruhr und des Ev. Ausbildungsverbunds Ruhrgebiet. Dezentrale Standorte und kurze Wege
Mit zahlreichen Gästen aus Diakonie, Kirche, Gesellschaft und Politik, Vertreterinnen und Vertretern anderer Einrichtungen des Evangelischen Ausbildungsverbunds Ruhrgebiet sowie weiterer Kooperations- und Geschäftspartner hat die Diakonie Ruhr die Eröffnung ihrer neuen Pflegeschule am Tor 5 in Bochum gefeiert. Der Schulbetrieb ist dort bereits gestartet – seit 1. April 2023 absolvieren an der Alleestraße 144 jeweils 25 Menschen die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann sowie die einjährige Ausbildung zur Pflegefachassistenz.
„In diakonischer Tradition bilden wir seit langem in Witten aus – und jetzt auch in Bochum“, erklärt Schulleiterin Marion Hohmann. „Damit wirken wir dem Fachkräftemangel entgegen.“ Am neuen Schulstandort am Bochumer Westpark startet künftig jeweils am 1. April und am 1. Oktober des Jahres ein Kurs mit der dreijährigen Pflegefachausbildung, jeweils am 1. April des Jahres beginnt ein Kurs mit der einjährigen Assistenzausbildung. Damit erweitert die Diakonie Ruhr die Zahl ihrer Pflegeschulplätze deutlich. In Witten starten weiterhin jedes Jahr am 1. April ein Kurs und am 1. Oktober zwei Kurse mit der dreijährigen Pflegefachausbildung.
„Ausbilden, ausbilden, ausbilden“, nennt auch Jens Koch, Geschäftsführer der Diakonie Ruhr, als Rezept gegen den weiter zunehmenden Fachkräftemangel. „Um Zukunft zu gestalten und den diakonischen Auftrag des Diensts am Menschen zu erfüllen, brauchen wir qualifizierte Mitarbeitende.“ Um die Aus- und Weiterbildung im Sozial- und Gesundheitsweisen auszuweiten und attraktiv zu gestalten, hat die Diakonie Ruhr Ende 2020 mit der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne | Castrop-Rauxel und der Ev. Stiftung Augusta den Evangelischen Ausbildungsverbund Ruhrgebiet ins Leben gerufen. Dem hat sich im Zuge der engeren Kooperation aller Beteiligten auch das Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid angeschlossen. „Gemeinsam haben wir über 10.000 Mitarbeitende und bringen es auf über 1000 Auszubildende“, betont Jens Koch.
Das Besondere des Evangelischen Ausbildungsverbundes ist seine dezentrale Struktur, die kurze Wege ermöglicht. „Wir kommen mit den Schulen zu den Schülerinnen und Schülern“, erklärt Jens Koch. Unabhängig vom Träger, bei dem sie angestellt sind, können die Auszubildenden künftig die für sie am günstigsten gelegene Pflegeschule des Verbunds nutzen – in Bochum, Witten, Hattingen, Herne oder Castrop-Rauxel. Die neue Pflegeschule am Tor 5 ist ein wichtiger Bestandteil dieses Konzepts. „Sie liegt mitten in der Innenstadt und ist für die Auszubildenden gut erreichbar“, betont Bürgermeisterin Züleyha Demir in ihrem Grußwort. „Die Zeichen stehen auf Erfolg.“
Dafür hat die Diakonie Ruhr kräftig investiert und im Erdgeschoss des historischen Industriekomplexes schmucke Unterrichtsräume mit moderner Ausstattung geschaffen. Unter anderem wurden Schallschutzfenster und eine Lüftungsanlage eingebaut, damit der Verkehrslärm auf der Alleestraße nicht den Unterricht stört. Brandschutzauflagen mussten erfüllt, rund acht Kilometer Kabel für die Technik verlegt werden. In einem Skill Lab stehen moderne Pflegebetten und eine – nicht angeschlossene – Nasszelle mit Toilette und Dusche zum Üben zur Verfügung. Insgesamt wurden rund 1,8 Millionen Euro verbaut, darunter 1 Million Euro aus Fördergeldern für den Schulneubau.
Die Diakonie-Ruhr-Familie war seit 1990 bereits Mieter in Tor 5. Seit vielen Jahren haben dort der Fachdienst berufliche Rehabilitation und ein Team des Fachdiensts Ambulant Betreutes Wohnen ihren Sitz. Als sich die Gelegenheit ergab, das Gebäude zu erwerben und komplett selbst zu nutzen, griff man zu. 2021 sind die FamilienAssistenz, der Familien Unterstützende Dienst, der Integrationsfachdienst, Leitung und Verwaltung des Fachdiensts Ambulant Betreutes Wohnen sowie die Flüchtlingshilfe dort eingezogen. Mit der Pflegeschule ist der Standort Tor 5 nun komplett.
