(v.l.): Frauke Gorontzi (Oberin Diakoniewerk Ruhr Witten), Manuela Söhnchen (Leitung Sozialer Dienst), Einrichtungsleiter Andreas Vincke und Silke Lagemann (Koordinatorin Hauswirtschaft) eröffnen die Ausstellung zum 100-jährigen Bestehen der Wittener Feierabendhäuser.

15.05.2025

Mit 100 Fotos durch 100 Jahre

Ausstellung zum Jubiläum des Altenzentrums am Schwesternpark Feierabendhäuser lässt Geschichte der Einrichtung lebendig werden

Zum 100-jährigen Bestehen präsentiert das Altenzentrum am Schwesternpark Feierabendhäuser der Diakonie Ruhr in Witten die Ausstellung „100 Jahre – 100 Fotos“. Sie zeigt die Entwicklung der Einrichtung, die 1925 als Altersruhesitz für die Diakonissen errichtet wurde, hin zu einem modernen Quartier mit vernetzten Strukturen und einem differenzierten Angebot unterschiedlicher Versorgungsformen im Bereich Leben und Wohnen im Alter. „Ein ganzes Jahrhundert liegt hinter uns – geprägt von Umbrüchen, von Notzeiten, vom Wiederaufbau, von gesellschaftlichem Wandel und wachsendem Miteinander“, sagte Einrichtungsleiter Andreas Vincke bei der Ausstellungseröffnung.

Das erste Feierabendhaus „Abendfrieden“ wurde am 16. September 1925 eingeweiht. Im Dezember 1944 wurde es bei einem Luftangriff schwer beschädigt, am 19. März 1945 dann gänzlich zerstört. Nach dem Krieg wurde das Haus wieder aufgebaut und vergrößert, 1951 wurde es eingeweiht. 1958 konnte ein weiteres Feierabendhaus bezogen werden. Während anfangs ausschließlich Diakonissen hier ihren Ruhestand verlebten, zogen ab den 1980er Jahren auch ältere Menschen aus Witten und Umgebung ins Feierabendhaus. Ende der 1990er Jahre öffnete sich die Einrichtung noch weiter für die Wittener Bevölkerung: 1999 erfolgte die Grundsteinlegung für ein neues Feierabendhaus, das 2001 eingeweiht wurde. 2009 wurde es erneut erweitert. 2020 wurde ein weiterer Neubau mit barrierefreien Wohnungen fertiggestellt. Heute stehen im Quartier der Feierabendhäuser 111 Plätze in der stationären Pflege, 24 Kurzzeit- und 12 Tagespflegeplätze sowie mehr als 100 seniorengerechte Wohnungen für das ServiceWohnen zur Verfügung.

Eindrucksvolle Fotos aus den letzten 100 Jahren sowie Exponate aus dem Museum des Diakoniewerks Ruhr Witten lassen diese Geschichte lebendig werden. Die Ausstellung zeigt auch, dass sich die Feierabendhäuser seit vielen Jahren als Ort der Kultur etabliert haben. Mit Theater, Musik, Ausstellungen und Lesungen sind sie Teil des gesellschaftlichen Lebens, offen für Austausch und Begegnung. Viele Veranstaltungen richten sich nicht nur an Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mieterinnen und Mieter, sondern an ein breites Publikum. „Kunst und Kultur können einen wichtigen Beitrag für aktives Altern leisten“, erklärt Andreas Vincke. „Über die emotionale Ebene können auch Menschen mit Demenz daran teilhaben.“

Ein einzigartiges Netzwerk besteht mit den übrigen Einrichtungen auf dem Gelände am Schwesternpark. Mit dem Ev. Krankenhaus Witten tauschen sich die Feierabendhäuser im Bereich der Altersmedizin aus und arbeiten darüber hinaus beim Aufnahme- und Entlassmanagement eng zusammen. Der Ambulante Hospizdienst hilft bei der Betreuung schwer kranker und sterbender Bewohnerinnen und Bewohner. Im Bereich Ausbildung kooperieren die Feierabendhäuser eng mit den beiden Pflegeschulen auf dem Gelände.

Damit nimmt der Wittener Campus seit vielen Jahren eine Vorreiterrolle ein im Evangelischen Verbund Ruhr, der 2024 im Evangelischen Verbund Augusta Ruhr (EVA Ruhr) aufgegangen ist. Der Zusammenschluss aus Diakonie Ruhr, Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne | Castrop-Rauxel, Ev. Stiftung Augusta und Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid ist einer der größten evangelischen Kompetenzverbünde in Deutschland und einer der größten Arbeitgeber in der Region mit knapp 10.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von über 700 Millionen Euro. Er verbindet die Bereiche Gesundheits- und Sozialwirtschaft, die in abgestimmter Weise zusammenarbeiten. Der Zusammenschluss bietet die Gelegenheit, Leistungsangebote sinnvoll miteinander zu verzahnen und für die Menschen in der Region auszubauen.