(v.l.): Cornelia Heemann, Einrichtungsleitung des Kinderhauses Bochum, Ina Augustin vom FamilienUnterstützenden Dienst und Diakoniepfarrer Sven Pernak sprechen in einer Dialogpredigt über die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderung.

19.09.2023

Familien entlasten, Kräfte stärken, Entwicklung fördern

Diakoniegottesdienst für den Kirchenkreis in der Matthäuskirche stellt Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderung in den Mittelpunkt

Mit einem Diakoniegottesdienst in der Matthäuskirche in Weitmar haben die Diakonie-Ruhr-Familie und die Ev. Kirche in Bochum den diesjährigen Diakoniesonntag gefeiert. Unter dem Motto „Auch Sonnenblumen werfen Schatten“ stand die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderung im Zentrum. Mit dem Kinderhaus Bochum und dem FamilienUnterstützenden Dienst ging es um Angebote, die Familien entlasten, in denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung leben. Beide Einrichtungen stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Spendenaktion der Diakonie Ruhr. Die Sonnenblume ist das Symbol des Kinderhauses.

Diakoniepfarrer Sven Pernak, Vorstand der Inneren Mission – Diakonisches Werk Bochum, Cornelia Heemann, Einrichtungsleitung des Kinderhauses Bochum, und Ina Augustin vom FamilienUnterstützenden Dienst sprachen in einer Dialogpredigt über die besonderen Angebote für besondere Menschen – und wie diese dazu beitragen können, dass sowohl Kinder und Jugendliche mit Behinderung in ihrer Entwicklung gestärkt und gefördert werden als auch deren Eltern Entlastung erfahren und Kraft sammeln können.

Das Kinderhaus bietet jungen Menschen zwischen 8 und 18 Jahren mit schweren und mehrfachen Behinderungen ein Zuhause – auch vorübergehend. „Wenn es Veränderungen im Leben der Familie gibt, die Kräfte wieder gestärkt sind und ein Zusammenleben wieder möglich ist, können die Kinder auch wieder nach Hause zurück ziehen“, betonte Cornelia Heemann. Auch im Kinderhaus seien Eltern jederzeit willkommen: „Sie bleiben weiter in Verantwortung, werden ernst genommen und können mit uns gemeinsam Wege für die Zukunft des Kindes oder Jugendlichen entwickeln.“

Der FamilienUnterstützende Dienst (FUD) schafft durch Gruppenangebote zur Freizeit-, Wochenend- oder Feriengestaltung sowie flexible und bedarfsgerechte Einzelbegleitung nach Absprache Freiräume, damit Eltern Zeit für sich haben oder dringende Besorgungen erledigen können. Auch die Möglichkeit zur Vernetzung untereinander sei ein wichtiger Aspekt, erläuterte Ina Augustin. Für die Durchführung der vielfältigen Aktivitäten und die individuelle Begleitung benötigt der FUD ehrenamtliche FamilienUnterstützerinnen und -Unterstützer. „Hier sind auch die Gemeinden herzlich willkommen, sich zu engagieren“, sagte Ina Augustin. Um Inklusion zu fördern, ruft auch Cornelia Heemann dazu auf, Netzwerke zu schaffen zwischen Einrichtungen der Behindertenhilfe und Kirchengemeinden.

Diakoniegottesdienste sollen deutlich machen, dass Gemeinde vor Ort und Diakonie gemeinsam Kirche sind. Sie sind dem gemeinsamen Auftrag verbunden und geben die Liebe und Zuwendung Gottes, die sie selbst erleben, an andere weiter. Im „Team für hier“ aus Diakonie Ruhr und Ev. Kirche in Bochum engagieren sich mehr als 10.000 Menschen in Haupt- und Ehrenamt mit großer Leidenschaft für die Menschen in Bochum.