Janina Krapf von der Krisenhilfe und Christian Schnös von der Inneren Mission gehen gezielt auf Menschen aus der offenen Szene zu.

23.12.2022

Menschen aus der offenen Szene gezielt ansprechen

Erfolgreiches Projekt „Bochum.Sucht.Zuhause“ wird fortgesetzt. Vernetzung von Angeboten der Wohnungslosen- und Suchthilfe

Die Innere Mission – Diakonisches Werk Bochum setzt gemeinsam mit der Krisenhilfe e.V. Bochum das erfolgreiche Projekt „Bochum.Sucht.Zuhause“ fort. Es ist Teil der Landesinitiative gegen Wohnungslosigkeit „Endlich ein Zuhause“ und wird gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) des Landes NRW. Der Eigenanteil der Inneren Mission wird weiterhin von der Förderstiftung der Diakonie Ruhr „RuhrStifter“ übernommen.

Das Projekt stärkt die ambulante Suchthilfe. Ziel ist es, Wohnungslosenhilfe und Suchthilfeangebote in Bochum stärker zu vernetzen und somit ein besseres Hilfsangebot für Menschen zu schaffen, die wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Dafür haben die Innere Mission – Diakonisches Werk Bochum und die Krisenhilfe für Menschen, die illegale Drogen konsumieren, jeweils eine halbe Stelle eingerichtet. Christian Schnös von der Inneren Mission und seine Kollegin Janina Krapf von der Krisenhilfe suchen regelmäßig die öffentlichen Orte im Stadtgebiet auf, an denen sich die Szene trifft. Dort sprechen sie mit den Menschen, bieten ihre Hilfe an und stellen Kontakte zu weiterführenden Beratungs- und Unterstützungsangeboten her.

Das niederschwellige Angebot kommt an – sowohl bei den Betroffenen als auch bei den Einrichtungen, die weiterführende Hilfe anbieten, sowie bei Polizei, Ordnungs- und Sozialamt. „Jeder zweite von Wohnungslosigkeit betroffene Mensch ist suchtkrank. Das ist eine hohe Zahl“, erklärt Andrea Röper, Leiterin der Suchthilfe der Inneren Mission, die Problematik. „Und viele Menschen, die irgendwo sitzen und konsumieren, gehen nicht von selbst zu den Beratungsstellen, um Hilfe in Anspruch zu nehmen.“ Silvia Wilske, Fachliche Leitung der Krisenhilfe, ergänzt: „Die Streetworker sind in recht kurzer Zeit ernstzunehmende Kooperationspartner geworden. „Das zeigt, wie dringend das Projekt war.“ Es ist im Juni 2020 gestartet und wird nun bis mindestens Mai 2024 fortgesetzt.